Partizipation und Aufklärung

Die vorliegenden Forschungsergebnisse zu Partizipation und Aufklärung weisen darauf hin, dass eine gute Aufklärung und Beteiligung an Entscheidungen auch positive Auswirkungen auf den therapeutischen Verlauf haben können. Information und Partizipation kann zu einer verbesserten Motivation führen. Information über die komplexe und oftmals langwierige Behandlung psychischer Störungen im Kindes- und Jugendalter betrifft viele Facetten: beginnend bei der Dauer einer Behandlung, der Therapieverfahren, möglicher Folgen bezogen auf den Alltag bis hin zu speziellen Situationen im Rahmen von Pharmakotherapie. Information ist unabdingbare Voraussetzung, um als Laie mögliche Risiko-Nutzen-Abwägungen durchzuführen, aber auch um z.B. Nebenwirkungen bei Arzneimitteln überhaupt zuordnen zu können. Die Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen und ihrer Sorgeberechtigten in die Behandlungsplanung ist unabhängig von der Fähigkeit, die Tragweite der zu treffenden Entscheidungen zu überblicken, erforderlich. Sind Kinder und Jugendliche aufgrund ihrer Entwicklung oder krankheitsbedingt nicht einwilligungsfähig, ist zumindest ein „Assent“ (Einverständnis) nach ausführlicher, altersentsprechender Information über die Behandlung anzustreben. Können Kinder und Jugendliche die komplette Tragweite von Entscheidungen überblicken, können sie selbst den „Informed Consent“ (Einwilligung nach erfolgter Aufklärung) erteilen und der „Assent“ der Eltern sollte anschließend eingeholt werden. Auch mit Kindern sollten Behandlungsalternativen, mit ihren Vor- und Nachteilen, diskutiert werden. Diese Abwägungen sind für Minderjährige besonders relevant und tragen letztendlich wesentlich dazu bei, dass sie hinter der Entscheidung stehen. Erste Befragungen in der klinischen Behandlung und in der Selbsthilfe bestätigen die Bedeutung der Partizipation von Kindern und Jugendlichen in der Behandlung.

 

Literatur: