Psychische Störungen

Was ist eine psychische Störung überhaupt?

Psychische Störungen sind erhebliche krankheitsseitige Abweichungen im Erleben und/oder Verhalten. Man kann sie meist auf drei Ebenen erkennen feststellen: Auf der Ebene des Denkens, des Fühlens und auf der Ebene des Handelns. Wichtig ist, dass psychische Störungen nur sehr eingeschränkt willentlich zu steuern sind. Sie dauern meist auch länger an und sind unbedingt von kurzzeitigen Befindlichkeitsstörungen abzugrenzen. Psychische Störungen verursachen Leiden und beeinträchtigen das Leben der betroffenen Person sowie der Bezugspersonen und der Familie spürbar (Fegert, Streeck-Fischer & Freyberger, 2009, Fegert & Kölch, 2013).

Klassifikation

Psychische Störungen bei Kindern und Jugendlichen werden entsprechend sogenannter Klassifikationssysteme eingeteilt. Zum einen wird das ICD-10 (International Classification of Diseases der WHO) und zum anderen das DSM-5 (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders) verwendet. Im ICD-10 ist für psychische Störungen ein eigenes Unterkapitel F vorgesehen, unter welchem wiederum ein eigenes Unterkapitel für psychische Störungen Kinder und Jugendlicher (F9) eingeführt wurde (Fegert & Kölch, 2013).

Generell können (fast) alle psychischen Störungen, die bei Erwachsenen bekannt sind auch bei Kindern und Jugendlichen auftreten. Das Spektrum psychischer Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter ist jedoch noch viel breiter, es umfasst u.a.: Zwangsstörungen, ADHS, Mutismus, Störungen des Sozialverhaltens, Autismus, Enuresis, Essstörungen und emotionale Störung mit Trennungsangst (Fegert & Kölch, 2013).

(Quelle: Fegert & Kölch, 2013)


Quellen:

Fegert JM, Streeck-Fischer A, Freyberger HJ (ed.) Adoleszenpsychiatrie: Psychiatrie und Psychotherapie der Adoleszenz und des jungen Erwachsenenalters. Stuttgart: Schattauer, 2009.

Fegert JM, Kölch M (Hrsg.) Klinikmanual – Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie. Berlin: Springer-Verlag 2013.