Bereits in der frühen Kindheit werden viele Erfahrungen gesammelt, die zahlreiche Probleme für die weitere Entwicklung von Kindern mit sich bringen können. Säuglinge und Kleinkinder sind sowohl physisch als auch psychisch besonders auf die elterliche Fürsorge angewiesen. Bereits in der frühen Kindheit muss das Verhalten von Kindern reguliert werden und emotionale sowie physiologische Erregungszustände bewältigt werden. Dies geschieht meist intuitiv durch die sogenannte dyadische Emotionsregulation (Sroufe, 1996). Dazu ist eine stabile und vertrauensvolle Bindungsbeziehung in der frühen Kindheit wichtig. Diese wird meist intuitiv durch ein feinfühliges Reagieren der erwachsenen Bezugsperson auf das Kleinkind geschaffen.
Mit Hilfe solch einer vertrauensvollen Bindungsbeziehung können sowohl eine positive Emotionsregulation als auch die aktive und passive Bewältigung von Stress gelingen. So reagieren Eltern auf die Signale des Kindes, auf etwaige Freude oder Unlustäußerungen, direkt durch eigene Verhaltensweisen. Wichtig ist, dass die kindlichen Signale und die kindliche Kommunikation von den Eltern wahrgenommen und angemessen von ihnen interpretiert werden und dann von den Eltern auch darauf reagiert wird.
Fegert JM, Streeck-Fischer A, Freyberger HJ (ed.) Adoleszenpsychiatrie: Psychiatrie und Psychotherapie der Adoleszenz und des jungen Erwachsenenalters. Stuttgart: Schattauer, 2009.
Fegert JM, Kölch M (Hrsg.) Klinikmanual – Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie. Berlin: Springer-Verlag 2013.
Sroufe LA. Emotional Development: The Organization of Emotional Life in the Early Years. Cambridge Studies in Social and Educational Development, 1996.