Ticstörungen 

Bei den Ticstörungen wird zwischen motorischen und phonetischen Tics unterschieden. In ihrer Ausprägung können Tics sehr wechselhaft sein. Eine tagelange Symptomfreiheit kann sich mit einem umso stärkeren erneuten Auftreten der Tics abwechseln.

Patienten und Patientinnen können ihre Tics oft für einen begrenzten Zeitraum unterdrücken. Manchen Kindern und Jugendlichen gelingt es in der Schule sogar, mit ihren Tics kaum aufzufallen. Dafür treten die Tics umso mehr auf, sobald sie wieder zu Hause sind. Manche der betroffenen Kinder und Jugendlichen können bei Aufgaben, die hohe Konzentrationsleistung erfordern, ihre Tics sehr gut unterdrücken, aber es gibt auch Fälle bei denen die Symptome in Stresssituationen deutlich verstärkt auffallen.

In den Ferien und Urlaubszeiten können Tics in ihrer Ausprägung nachlassen, sich bei anderen Individuen jedoch auch in solch einer vermeintlichen „Entspannungsphase“ verstärken. Viele der Betroffenen berichten von einem Dranggefühl, das dem Auftreten der Tics vorausgeht. Dieser Drang wird so unerträglich, dass der Tic ausgeführt werden muss. Wobei jüngere Kinder dieses Dranggefühl oft seltener als ältere verspüren.

Zwei Arten von Tics

 

Motorische Tics

Bei motorischen Tics handelt es sich um plötzliche, rasch einschießende Bewegungen bei denen oft mehrere Muskelgruppen beteiligt sind. Bewegungen können stereotyp erscheinen, wirken jedoch unrhythmisch und wiederholen sich in Serien. Zu den einfachen motorischen Tics gehören:

Zu den komplexen motorischen Tics gehören:

Phonetische Tics

Phonetische Tics sind mit einem Geräusch verbunden. Zu den einfachen phonetischen Tics gehören:

Zu den komplexen phonetischen Tics gehören:


Quellen:

Fegert JM, Streeck-Fischer A, Freyberger HJ (ed.) Adoleszenpsychiatrie: Psychiatrie und Psychotherapie der Adoleszenz und des jungen Erwachsenenalters. Stuttgart: Schattauer, 2009.

Fegert JM, Kölch M (Hrsg.) Klinikmanual – Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie. Berlin: Springer-Verlag 2013.