Mit Beginn des Jahres 2023 konnte die Fortführung des Dialogprozesses gestartet werden.

Die Aktion Psychisch Kranke (APK) hat in der letzten Legislatur den vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) initiierten Dialog zur Weiterentwicklung der Hilfen für psychisch erkrankte Menschen organisiert und moderiert. Der Fokus lag im Binnenbereich des SGB V (Gesetzliche Krankenversicherung).

Gezeigt hat sich zugleich ein dringender Handlungsbedarf in Bezug auf die Schnittstellen zu den Leistungsbereichen der Sozialen Teilhabe, Arbeit, Beschäftigung und Bildung, den medizinischen Rehabilitationsleistungen der Rentenversicherung und der Pflege. Des Weiteren wurden Schnittstellen zur Kinder- und Jugendhilfe und dem Betreuungsrecht thematisiert.
Genannt wurden hier insbesondere niedrigschwellige Zugänge mit Beratung und Unterstützung, ein leistungsträgerübergreifendes Versorgungsmanagement, Integrierte Behandlungs-, Teilhabe- und Pflegeplanung, Kontinuität in der einzelfallbezogenen Koordination, abgestimmte Dokumentation, übergreifende Netzwerk- bzw. Verbundarbeit, eine gemeinsame (regionale) Qualitätssicherung und die Digitalisierungserfordernisse. Der Fokus ist auf die verschiedenen Lebenslagen und Lebensphasen auszurichten. Aber auch die Herausforderungen in Bezug auf Fachkräftemangel, Klimawandel und Geschlechterdiversität sind hier übergreifende Themenstellungen.

Ziel der Fortführung ist damit eine Verständigung über Entwicklungsbedarfe und Formulierung von Handlungsempfehlungen für eine personenzentrierte, rechtskreisübergreifende Versorgung mit Fokus auf die Schnittstellen zwischen der Behandlung psychisch erkrankter Menschen und den weiteren Sozialgesetzbüchern zu Teilhabe, Pflege und Prävention.

 

 

Themenstellungen zu den Schnittstellen werden sein:

  • Selbstbestimmung und Zwangsvermeidung

  • Teilhabe an Gesundheit ­­­– Medizinische Rehabilitation und Prävention

  • Behandlung und Soziale Teilhabe

  • Behandlung und Arbeit, Beschäftigung und Bildung

  • Partizipation

Stichworte sind: Zugang / Beratung; trialogische Perspektive; individuelle und integrierte Planung von Behandlung, Teilhabe und Pflege; Konferenzstrukturen; Verfahrensroutinen; Dokumentation; Kooperationen; Netzwerk- und Verbundstrukturen; regionale Qualitätssicherung.

Übergeordnete Herausforderungen werden sein: Personalbemessung und -entwicklung in Zeiten von Fachkräftemangel; Klimawandel; Menschenrechte; Geschlechterdiversität; Wohnungslosigkeit; Krisenhilfen und Digitalisierung.

Geplant ist die Dialogfortführung mit einem zum ersten Psychiatriedialog vergleichbaren Beteiligungsformat (Auftaktveranstaltung, Arbeitsphasen mit Dialogforen, Verbände-, Selbsthilfe- und Selbstvertretungsbeteiligung, Abschlussveranstaltung). Die Ergebniszusammenführung wird durch die APK sichergestellt. Es ist vorgesehen, den Prozess Ende 2024 / Anfang 2025 abzuschließen (siehe Dialogprozess / Struktur).

Für die Fortführung des Dialoges wurden aus dem Gesundheitsetat Mittel für die APK bewilligt. Die Fortführung ist damit auch in die Trägerschaft der APK delegiert. Die Geschäftsstelle der Fortführung des Psychiatriedialogs erreichen Sie unter der Mail-Adresse: dialog@remove-this.apk-ev.de.

Die Auftaktveranstaltung fand am 19. Juni 2023 in Berlin statt (siehe Dialogprozess / Auftaktveranstaltung).